Zu den skurrilen Kleinoden der Neuzeit zählten definitiv die ersten Hamburg Bikernights. Eine komplette Pinte als Brennplatte - herrlich. Leider recht zeitnah auf Grund von Streitigkeiten zwischen den Veranstalter-Fraktionen wieder vom Planeten verschwunden. Sehr schade. Hier noch einmal unser damaliger Teilnahmebericht.
KREUZBERGER NÄCHTE SIND LANG...
...weilig – Schenefelder sind viel geiler!
Indoor-Party der besonderen Art
Einer dieser ganz normalen Samstagabende. Im Fernsehen kommt nur Schrott,und die Familie geht dir auf den Sack. Also ab in die Pinte. Da sitzt du nun, ziehst dir ein paar Halbe rein und mußt irgendwann auch mal Pinkeln. Der Lauf der Natur. Auf dem Rückweg vom Klo kommst du an einer geparkten XS650 vorbei und mußt vor dem Tresen kurz warten, weil wieder jemand mit der Mopete durch die Kneipe fährt oder vor dem Tresen burnt. Ein ganz normaler Samstag halt. Findet Ihr nicht? Kommt in Eurer Stammpiesel nicht vor? Habt Ihr so noch nicht erlebt? Dann solltet ihr Euch die Biker Nights des „Cruisers Point“ in Hamburg-Schenefeld dringendst mal antun.
Nachts, wenn alles schläft, ist meistens keiner wach
In einem Industriegebiet gelegen, veranstalten die Betreiber der urigen Lokalität mit Benzin-Ambiente regelmäßig (an jedem dritten Samstag im Monat) die „Biker-Nights“. Brennende Mülltonnen weisen den Weg durch das Außenareal, das mit Burnzone, Grillplatz und Beamershow bestens ausgestattet ist. Frostige Naturen müssen jedoch nicht zwangsläufig bei kaltem Wetter im Freien ihre Reifen foltern. Auf Zuruf (beziehungsweise Knopfdruck) öffnen sich die Pforten zum Gastraum, und man kann bei wohliger Innenraumtemperatur, zu Rockmusik und kalten Getränken den Tresen gehörig einnebeln. Das schafft vertraute Gerüche und stimmt auch durch die eingeschränkten Sichtverhältnisse gehörig auf die beginnende Treffensaison ein. Gesegnet sei die überdachte Pneumassage. Witterungsunabhängige Wellness für entzugsgeplagte Seelen. Zu gewinnen gab´s neulich auch was. Wer dem Promotion-Team eine Motorradmarke mit „H“ am Anfang nennen konnte, bekam einen Rucksack. Kein Frage – hier konnten wir souverän mit „Hamaha“, „Hawasaki“ und „Husuki“ Punkten. Schön, wenn geballtes Fachwissen erntefördernd eingesetzt werden kann!
Hardcore-Gastro
Neben Grillgut schaffen auch Snacks und komplette Menüs eine vernünftige Grundlage für die anschließende, ungehemmte Aufnahme von flüssigen Betäubungsmitteln. Dargereicht in opulenten Gefäßen zu vernünftigen Preisen. So kennt man das im Norden. Wenn nicht gerade schwarzer Kautschuk in den gasförmigen Zustand versetzt wurde, gab´s anderweitig was auf die Ohren. Insbesondere rotziger Rock der wilden Jahrzehnte sorgte für notorischen Zucken in den Beinen und provozierte zur Vollführung rhythmischer Rituale. So wundert es auch nicht, daß trotz eher widrigem Wetter und Temperaturen nur knapp oberhalb des Gefrierpunktes einige Hundert Wikingersöhne den Weg auf das Gelände fanden. Nicht wenige davon mit und auf dem Krad.
Volle Granate Renate
Die stilechte Location wird hier sinnvoll durch stets freundliches und emsiges Servicepersonal ergänzt. Da kann man Mutti schnell vergessen. Kein Wunder also, daß sich dieses Veranstaltungskleinod stetig wachsendem Zuspruch erfreut und der Prozentsatz an fightendem Volk zunimmt. Wenn auch ihr keinen Bock auf Pupärsche oder Sockenschüsse habt und mal echte Erlebnisgastronomie erleben wollt – die nächsten Biker-Nights sind bereits in Sichtweite. Nicht nur für Hamburg-Nahe eine lohnende Angelegenheit. Wo sonst wird man nach dem Klogang von zünftigen Rollin´ Burnouts am Tresen empfangen?